Angewohnheit

von Verena Ullmann Ich schleiche mich immer unabsichtlich an stehe plötzlich hinter Menschen berühre ihr Blickfeld und während sie noch zusammenzucken bin ich schon wieder weg um keinen Eindruck zu machen nur ein Gefühl zurückzugeben bitteschön

Der Kater und das Schwert

von Ina Nádasdy Es war ein sonniger Samstag Nachmittag. Gáspár konnte die Sonne nicht leiden. Sie war zu heiß, zu aufdringlich. Seine Haut brannte. Manchmal dauerte es einige Tage bis die kleinen Bläschen und Rötungen verschwanden. Es war nicht schlimm, aber es fühlte sich so an. Deshalb hatte er sich in die schattigste Ecke des…

Mehr Raum

von Sophia Thomsen Sabine kämpft sich auf dem Bahnsteig durch, zwischen Cortisonkörpern, lärmenden Jugendlichen und Teenagermüttern. Sie würde sich gerne auf die Bank setzen, aber da stehen schon: eine Handtasche und mehrere Einkaufstüten. Die gehören zu einer älteren Frau mit grauer Raspelfrisur und nachgezogenen Augenbrauen. Die Frau hütet einen kleinen gläsernen Couchtisch – bestimmt zu verschenken,…

Wie eine Fliege Weihnachten feierte

von Frank Stein Im Flug denkt die Fliege sich manchmal: Warum bin ich allein? und: Alles bewegt sich so langsam. Manchmal denkt die Fliege sich auch: Das klebrig Süße da – das ist für mich! Ich werde mich laben am lieblichen Dufte … Manchmal denkt die Fliege sich: Da ist ein Schatten, bevor etwas Lautes…

Sehnsucht nach Menschlichkeit

von Annika Kemmeter Trollen durch die Stadt? Ist es das, wonach dieser Affe sich wirklich sehnt? Das kann nur ein Übersetzungsfehler sein. Seit Tagen habe ich diesen Ohrwurm aus dem Dschungelbuch. Nicht den von Balu und seiner völlig überschätzen Gemütlichkeit. Nein, der swingende King Lui lässt mich nicht los: „Ich würde lieber auch Mensch sein…