Nachtgeflüster

von Lydia Wünsch Ich bin durchlässig Du kannst bei mir herein und heraus spazieren wie es dir beliebt Aber denke immer daran Es bleibt eine Erinnerung von dir in mir Also versuche bitte nur sanfte Gedanken zu hinterlassen. Night Whisper I am permeable You can walk in and out as you like But always remember…

Systemfehler

„Hellbraune Locken, dunkelgrüne Augen und pfirsichfarbene Wangen. Das sollte mein Baby sein. Das hatte ich Ben bei unserem ersten Treffen im Café der Partnerbörse gesagt. Warum auch nicht? Wir waren kompatibel. Unsere Gene passten perfekt zueinander. Das hatte der Algorithmus errechnet.“

Die Taxifahrerin

Ich muss wohl einen tiefen Seufzer von mir gegeben haben. Als ich antworten wollte, kam zu meiner Überraschung kein Laut heraus, als wäre der Weg zu meiner Stimme durch etwas blockiert. Ich versuchte mich zu räuspern und merkte zu meiner Erschütterung, dass etwas in mir aufsteigen wollte. Etwas warmes, gewaltiges und völlig unpassendes, ja um nicht zu sagen: unmännliches. Ich würde anfange zu weinen.  

Leseprobe Roman: Rosies Wunderkind

Mit Almanzo änderte sich sowieso alles. An dem Tag seiner Geburt lernte Rosie ein Gefühl kennen, das viel gewaltiger war, als sie es bislang gekannt hatte. Ihr wurde klar, dass von nun an nichts mehr so sein würde wie vorher. Nie mehr würde Rosie sich selbst genügen. Nie mehr zufrieden sein, wenn das Kind in ihrem Arm es nicht war. Almanzo: ihr kleiner Pirat. Ihr Wunderkind.

Deal

Lila lachte jetzt und stützte ihr Gesicht in beide Hände. „Ich will niemals von dir abhängig sein. Weder finanziell noch emotional.“

„Deal“, sagte ich und streckte ihr meine geöffnete Hand entgegen.

Wolkenkuss

Ich weiß, ich bin zu emotional,
ich lasse dich nie in Ruhe,
hüpfe umher von Wolke zu Wolke.
Jeder Sprung eine neue Emotion.

Der letzte Kuss

Ist es Liebe oder Einsamkeit? Wer kann das schon immer unterscheiden?

Der Ruf des Abenteuers

„Doch jetzt, wo ich sie so sah, wie sie verträumt auf die Wellen hinausblickte und so frei wie die Seemöwen zu sein schien, fragte ich mich, ob ich etwas verpasst hatte. Ob es wirklich so vernünftig war, ein vernünftiges Leben zu führen?“