von Arina Molchan
Ihre Zähne. Von diesem Weiß, das einem unweigerlich die Frage in den Kopf treibt: „Sind meine Zähne zu gelb? Zu grau?“ Und die Frage: „Leuchten die ihren im Dunkeln?“
Sie lächelt und da bemerke ich es: das dunkelgrüne Etwas in der Rille zwischen dem Eck- und Schneidezahn.
Ich starre es an und es starrt zurück.
Ich höre schon gar nicht mehr, was gesagt wird. Nur eine dunkelgrüne Stimme, gequetscht zwischen Eck- und Schneidezahn, quengelt in meinem Kopf: „Sieh mich an! Sieh mich an!“ und ich starre.
Lippen senken sich über das Elend … aber es bleibt hartnäckig und überlebt. So ganz arrogant-vegan-vegetarisch.
Hühnchen ist niemals so überheblich. Hühnchen ist willig, es lässt sich schlucken. Es klebt nicht.
Ich kann so nicht. Alle meine Kussfantasien sind dahin. Aber, wie es ihr sagen?
Ich höre ständig nur: „Sieh mich an! Sieh mich an!“
Also fahre ich mir betont langsam mit der Zunge über die Zähne, signalisiere, dass sie aufhören soll, diese Folter.
Mein Gegenüber lächelt verwirrt.
Ich lecke nochmal. Mit Nachdruck. Und nochmal. Sie muss doch verstehen!
„Idiot“, sagt mein Date und lässt mich verdutzt alleine sitzen.
Blödes Grünzeug.
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