von Margo Damm
Wir versammeln uns
um den Boden aus Wunden zu nähen
und versuchen nicht zu töten.
Meine Haut spannt den Faden
und beginnt
den eigenen Körper zu übertreten
den schwarzen Kontinent zu lösen.
Die Linie im zitternden Gras
wiederhole dich
tropfendes Wort.
Wir sprechen uns
der Boden soll Körper, soll Liebe werden
und beginnen uns zu denken.
Durchsichtiger Faden
weicher Farbensand
in dem ich sitze
und immer noch nur ein Korn bin.
Aber trotzdem
das tosende Meer ahne –
die Welle frisst meine Wunde.
Wir umarmen das fremde Herz
das weder Bild noch Stimme hat
in der gedeuteten Linien-Welt.
– Die zitternde Bitte
setzt ihren Fuß zu euch
während der Kern noch zu sehr klopft.
Aber ich habe die Stimmen gehört
sie flüstern den Boden
sie wispern die Wunde –
Wir sprechen jeden Buchstaben
um mehr als nur ein Selbst zu sein
wir wollen
den Schmerz zum Körper werden lassen
wir wollen
den schwarzen Kontinent
wir wollen
das Ja auf das Nein
wir wollen
die einzelnen Wunden nicht vertrocknen
sondern
das Lachen werden
das einen Faden begonnen hat
(indem es zu euch gewandert ist)
wir wollen
den Kern in unsere Hände betten
die alle zitternd für sich stehen.
Ich folge
dem aufkeimenden Wort
(und versuche nicht zu töten).