von Nina Lischke
Einsamkeit, das ist nach außen frei sein und nach innen eingeengt, ist zentnerschwer aber nicht zu greifen, lässt sich nicht fangen und entsorgen, einfach mal so.
Einsamkeit, das ist schweben in einem luftleeren Raum, ohne Halt und ohne Sicherung.
Einsamkeit ist nicht all-eine sein, wenn man sich selbst nicht ausreicht, den Platz nicht ausfüllen kann. Es gibt dich als Wesen, das du nicht verstehst, dass seinen Gedanken lauscht, als wärst du zwei und dich trotzdem nicht trösten kann.
Einsamkeit ist Menschen „Hallo“ sagen
und lächeln
und sich außerhalb ihrer Reichweite fühlen,
ist fernab der anderen in einer Metaebene stecken und gegen eine Wand hämmern.
Einsamkeit ist Rufen im Stummen, Treten im Leeren, Schwimmen im Sand.
Einsamkeit ist schwer auszuhalten; sie zeigt uns einen Spiegel, der uns zur Verantwortung zieht. Warum fühlen wir uns einsam, können den Platz nicht ausfüllen?
Einsamkeit ist ein Absatz –
lässt Raum für Alles und Alles kann Angst machen, denn
Alles ist groß.
Und so bleibt der Absatz und
Du im freien Fall
Ohne Sicherung.