Berge wandern still. Lassen Wasser ihre Hänge hinunterströmen, salzfrei wie deine falschen Tränen. In den Höhlen vermute ich Tiefe, darin Gold. Ohne Wärme, aber mit Worten, erklären, ohne zu belehren. Gender fluidity fragt der Schnauzer. Gender fluidity antwortet die Seidenstrumpfhose. Der inneren Kompassnadel folgend, sogar beim Bahnfahren: Nicht vor, nicht zurück, sondern seitlich sitzend und kotzfrei trotz Schlenker der Schienen. Bin ich ich, wenn du nicht du bist, kleiner Berg?
Das verstehe ich nicht.
Ich denke nach, schreibe Worte über Höhlen, über Stille und dich, halte fest, was stirbt, halte warm, was friert. Ich denke an damals, als wir ohne Kompass einkauften, Gold fanden und auf die Schienen kotzten. Gender fluidity erklärt die Seidenstrumpfhose mit Schnauzer. In meinen Gedanken strömt die Antwort: Ich bin ich. Wer du bist, weiß ich nicht.
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