von Arina Molchan
Bücher, die es wahrscheinlich (noch) nicht gibt:
Leserezensionen, gebunden, aber rein ausgedacht: Ein Roman in Tagebuchform über einen Vielleser. Jeder Eintrag beginnt mit der wortwörtlichen Widergabe des Buchrückentextes, gefolgt von seinen Gedanken und Gefühlen zum jeweiligen Werk. Der Clou: Alle erwähnten Bücher sind fiktiv und existieren gar nicht. Die Welt des Viellesers gerät ins Schwanken, als dieser entdeckt, dass er zudem dem generischen Maskulinum zum Opfer gefallen war und eigentlich eine Vielleserin ist. Zerstört wird ihr Leben aber erst dann vollends, als sie begreift, dass sie selbst nur in einem fiktiven Buchrückentext eines fiktiven Romans in Tagebuchform im Internet existiert.
Ein Wörterbuch, aber für alle Sprachen der Welt: Ein Nachschlagwerk, in dem jedes Wort in jeder Sprache verzeichnet ist, alphabetisch geordnet. Leider können sich die Verleger nicht einigen, nach welchem Alphabet man die Einträge sortieren soll. Sprachen, die andere Schriftsysteme verwenden (z.B. Silbenschriften oder Abugida), fühlen sich benachteiligt. Die Veröffentlichung wird ein Fiasko, bis das Internet erfunden wird.
Ein Traumtagebuch, aber in echt: Ein Traum schreibt Tagebuch über sein kurzes, wirres Leben. Seine Sinnkrise besteht daraus, dass er weiß, dass sich niemand mehr an ihn erinnern wird.
Narziss, nur heute: Ein Briefroman über den regen Austausch mit sich selbst. Das Selbst verliebt sich in die eigenen Worte, wähnt eine Seelenverwandschaft, stürzt am Ende ins Unglück ob der Unerreichbarkeit einer realen Partnerschaft. Das Ende ist dann ein bisschen wie bei Romeo und Julia: Abgang aus einem Missverständnis heraus….
Liste fortzuführen in den Kommentaren …


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